Ein bewegter Jahresanfang

Ich bin ja eher nicht für eine überdurchschnittliche Kilometerleistung bekannt, aber dieses Frühjahr war ich ungewöhnlich oft und lange im Boot.

Die Saison begann für mich gleich mit der „Geburtstagsruderfahrt“, also eigentlich dem Anrudern des LRV. Um 9.00 Uhr trafen wir uns beim Ruderclub Turbine Grünau und bekamen von dort die Boote. Ich saß mit Christian, Lars, Emma und Rene von Waidmannslust im Boot. Dazu kam noch der arme Nils, der aus mir völlig unklaren Gründen, bei uns als Kielschwein mitfahren musste. Zwei weitere Boote starteten auch von Grünau, ein weiteres mit Heidi von einem anderen Verein aus. Leider regnete es die ganze Zeit und wirklich warm war es auch nicht. Aber wie sagte Lars so schön mitten auf dem Müggelsee: „Könnte ja auch noch hageln.“ Stimmt, schlimmer geht immer! Ich war dann aber doch froh, als wir endlich in Friedrichshagen ankamen und ich in trockene Klamotten kam.

Trotz des mäßigen Wetters war es richtig voll. Es gab wie üblich Gegrilltes, Getränke und leckeren Kuchen. Die Abfahrt war dann etwas kompliziert, da die Boote erst mit Hilfe eines Motorbootes vom gegenüberliegenden Ufer geholt werden mussten, was bis zu einer Stunde dauern konnte. Aber Angelo hat es geschafft, mit dem Motorboot zu seinem Boot zu kommen und es dann allein an den Steg zu rudern. Netterweise hat er dann mit seiner Mannschaft unser Boot auch gleich noch geholt. Nicht alle konnten diese Idee so umsetzen, ein Achter kenterte beim Versuch, es Angelo gleich zu tun! Es sollen einige Flaschen Kümmerling im Spiel gewesen sein.

Ich durfte dann die restlichen Kilometer zurück nach Grünau steuern. Dort konnten wir die Duschen benutzen und hatten das Glück, bei der Einweihung des neuen Tresens dabei zu sein. Es gab Freibier und ein sehr leckeres Buffet. Danach zogen fast alle zum Reinfeiern in Angelos Geburtstag weiter zur Feier bei der Ruder-Gemeinschaft Grünau. Ich hatte nicht mehr die nötige Kondition und war froh nach Hause zu kommen.

Dann wurden ja auch schon die nächsten Ruderevents angekündigt. Ich war noch nie bei der Stadtdurchfahrt dabei. Letztes Jahr hatte ich die Rückfahrt übernommen. Nachdem überraschend noch Plätze für die Hinfahrt am Samstag frei waren, habe ich mich dann doch spontan angemeldet. Es wäre zu dem Zeitpunkt ein 2er + gewesen, was ja immer nicht so toll ist. Mit jeder Aktualisierung von Christian bekam ich dann ein Upgrade! Schließlich waren wir Olli, Lina, Merle, Angelo und ich in der Müritz. Der Zellmer-Express raste hin und zurück 64 km, die beiden tapferen 2er+ schafften 54 km bis Mühlendammschleuse und zurück. Chapeau!

Wir ruderten entspannt über die Schleuse Plötzensee zum Spreeeck und machten dort Pause. Ich war vom Steuern schon völlig fertig, da es wirklich voll war und offensichtlich nicht alle Vereine so einen guten Obleutekurs haben wie wir! Es spielten sich wirklich merkwürdige Szenen ab. Dankenswerterweise übernahm Lina und so konnte ich die Aussicht bei der Durchfahrt genießen. Ja, durch das Gucken hing das Boot leider ein wenig steuerbord, aber es gibt ja wirklich viel zu sehen!

Nach der Mühlendammschleuse übernahm dann Merle das Steuer und führte uns gut durch den Sturm, der aufkam. Sie fand sogar noch eine ruhige Ecke, wo wir für den Rest der Strecke noch mal tauschen konnten. Wir waren schnell unterwegs und kamen als eines der ersten Boote bei Treptow an. Daher bekamen wir schnell Getränke und Bratwurst und einen schönen Platz an der Sonne. Nach und nach kamen noch sehr viel weitere Boote und das Gelände füllte sich. Wir sind dann mit Bahn und Bus zurück gefahren. Am Sonntag haben Dorett, Nina, Alex, Andreas und Reinhard dann unser Boot zurückgerudert.

Himmelfahrt ist eigentlich traditionell der einzige Tag, wo mein Mann mal im Ruderboot sitzt und mit seinen Söhnen zu Arkona fährt. Dieses Jahr war alles anders und so bin ich mal zu Arkona gefahren. Zusammen mit Dagmar, Heidi Eichhorn, Christine Bothmann und Edith von Pro Sport 24 ging es mit der Klaus Birkner los. Ich steuerte bis Schleuse Spandau, was leider zu ein wenig Wasser im Boot führte. Machte aber nichts, kam auf der Rückfahrt dann noch mehr dazu und das ganz ohne meine Hilfe! Vor dem Ruderverein der Friesen bogen wir überraschend rechts ab und kamen durch einen kleinen Kanal zum Grimnitzsee, den wir einmal umrundeten. Dann ging es aber weiter zu Arkona. Dort war es schon sehr voll, so dass ich erst einmal im Getümmel meine Mannschaft verlor, dafür aber die Teilnehmer der viertägigen Wanderfahrt getroffen habe. Ebenfalls zu Arkona war noch ein weiterer 4er + und ein 2er+ von Saffo gekommen. Es gab wunderbaren Kuchen, Getränke, belegte Brötchen und Gegrilltes. Die Musik war gut und es wurde getanzt. Ein bisschen unterschätzt hatte ich das Stehvermögen der Damen! Ich musste schon ein ganz klein wenig bitten, dass wir doch jetzt mal langsam heim fahren. Hin wie zurück haben wir noch Eiswerder umrundet, was irgendwie noch einen Kilometer extra macht. Spät waren wir zurück, haben das Boot aus dem Wasser gehievt, das Wasser aus dem Boot abgelassen und geputzt.

Ich hatte bei allen drei Veranstaltungen sehr viel Spaß und am Ende war ich auch immer ein ganz klein wenig stolz, dass ich durchgehalten hatte. Obwohl ich wohl laut Lars auf dem Müggelsee gejammert haben soll, wie ein Mädchen, was schon sein kann, aber mir war die Gesamtkilometerzahl damals nicht so bewusst. Wahrscheinlich habe ich wieder mal nicht richtig zugehört!

Vielen Dank an alle, die mit mir im Boot waren. Ich hoffe, zu ein paar Fahrten schaffe ich es noch in diesem Jahr.

Sigrun