Monaco Challenge Prince Albert II

Monaco hatte zur FIRST COASTAL ROWING REGATTA geladen und das Team Saffonia/Tegel war dabei! Kurz nach der Coastel WM in HongKong traf sich die Ruderelite erneut in Monaco. Die Veranstaltung hat sich ganz schön gemausert. Vorläufe und Finals waren angesagt und am Freitag ging es erstmalig nach vielen Jahren wieder für uns aufs Mittelmeer. Und das hatte es in sich. Wellenhöhen angeben ist immer schwierig, aber der Giebel unseres großen Saals wäre weg gewesen. Eine unglaubliche Dünung machten die Vorläufe zu einem echten Abenteuer. “More survival than rowing”, haben das die mit uns startenden Mannschaften aus Plymouth genannt. Wenn man erstmal Vertrauen zu den Booten gefasst hatte kam eine gehörige Menge Spaß dazu. Selbst die Teilnehmer aus Peru hatten solche Wellen noch nicht erlebt und die HongKong Fraktion staunte anerkennend.

Das Mixed Team mit Ali, Petra, Rita und Dirk musste gleich um 9:30 ran. Unsere Steuerfrau aus Monaco hat uns sehr cool auf der Startlinie platziert und los ging die wilde Hatz. Ein Dreieckskurs, zunächst mit den Wellen und dann knüppelhart gegenan. Insgesamt haben wir uns im Vorlauf als bestes Boot unserer Klasse gezeigt. Dann ging der 2x mit Annett und Antje aufs Wasser. Durch die kleineren Boote wirkten die Wellen noch bedrohlicher. Ein unglaubliches Rennen. Es gab Preisgelder zu gewinnen und das Feld teilte sich deutlich in eine Leistungsfraktion und die Masters. Ihr dürft mal raten wo sich Antje und Annett eingereiht haben? Mit den rund 20-30 Jahre jüngeren Ruderen erreichten die beiden das Ziel.
Durch die frühen Rennen konnte man die Regatta und die herrliche Anlage am Hafen richtig geniessen. Bei knapp 20° im T-Shirt und durch diverse Tanzeinlagen und nette Drinks eine wunderbare Sache.

Am Samstag wurde es dann ernst. Die Wellen waren auf ein normales Maß zurückgegangen und mit neuer Steuerfrau ging es in das Finale. Optimale Startposition, Start, wir fahren einen echten Killerkurs und schieben uns von Boje zu Boje immer weiter nach vorne. Die direkten Konkurrenten von Mayflower können wir gut auf Abstand halten und lediglich die beiden jüngeren Mixed-Mannschaften aus der Schweiz und den USA sind noch vor uns. Es läuft wirklich Klasse, die Mannschaft des Berliner-Ruder-Clubs, gesteuert von Pepe muss sich an den Bojen ganz schön wehren, wir können ungefährdet unsere Position ausbauen. Nur noch eine Boje, sicherer Sieg in unserer Klasse und Platz drei im Gesamtklassement scheinen greifbar und dann, tja dann passieren wir leider eine Zwischenboje auf der falschen Seite und werden disqualifiziert.

Natürlich lassen wir uns die Position trotzdem nicht nehmen und fahren das Rennen zuende, Sieger der Herzen gewissermaßen.

Dann wird es ernst für unsere beiden Damen. Die 2x werden natürlich aus dem Bug gesteuert, Startlinie, Dreieckskurs, erneutes Dreick und dann ZickZack zum Ziel. Da muss Antje den Überblick behalten. Start! Wir verfolgen das Rennen an der riesigen Leinwand quasi an Bord. Die beiden schlagen sich extrem gut. Alle anderen Masters sind weit distanziert und im Feld geht es um das Preisgeld. Die Manschaft aus Algerien fährt ohne Rücksicht auf Verluste und die Schweiz kämpfen mit den USA um den ersten Platz der Seniors. Dahinter dann Frankreich, Monaco und SAFFONIA! Teilweise bis auf den dritten Platz vorgerückt sind Annett und Antje klare Mastersgewinner und nur 90 Sekunden hinter den Gesamtsiegern aus der Schweiz (U23 Silbermedaille WM in Rotterdam). Eine unglaubliche Leistung und die “jungschen Küken” staunen ganz schön über die beiden “Klangschalenmuttis”, die da so mitgemischt haben.

Natürlich wird sich für die Siegerehrung in Schale geschmissen. Der Prinz und Schirmherr der Regatta wird erwartet. Und tatsächlich erscheint ein gut gelaunter und sportlich lockerer Prinz Albert II pünktlich zur Siegerehrung. Unsere beiden Damen dürfen Ihre Siegermedaillie in Empfang nehmen. Es gibt Fotos mit dem Prinzen und auch DRV-Präsident Siegfried Kaidel ist unter den Laudatoren und freut sich über den Sieg der Beiden.

Der Vierer geht selbstverständlich leer aus, aber wohl aufgrund meiner sportlich-humorvollen Art werde ich von den glücklichen Gewinnern des Mayflower Offshore Rowing Club als Ehrenmitglied willkommen geheißen und unbedingt zum Rudern nach Plymouth eingeladen. Die Mitglieder dieser Equipe stellen sich als ausserordentlich symphatische Sportkameraden heraus. Möglicherweise haben wir zwar die Regatta verloren aber neue Freunde gewonnen.

Der restliche Monaco-Aufenthalt fällt unter die Rubrik Feiern und Tourist sein und nach spannender Rückreise, weil durch die Unwetter ausgelösten eingestellten Zug- und Busverbindungen nach Nizza, bleibt ein herrliches langes Ruderwochenende mit sensationellen Wellen in Erinnerung!